
Wir sind auch in schweren Zeiten für Sie da

Rituale
In Zeiten des Übergangs (aber nicht nur in diesen) haben sich seit jeher Rituale als hilfreich erwiesen. Besonders in den schweren Zeiten des Abschieds vermögen sie durch die mit ihnen verbundenen Handlungen Struktur und damit Sicherheit zu geben. Darüber hinaus helfen die mit ihnen verbundenen Symbole zum Ausdruck zu bringen, was mit Worten nicht ausgedrückt werden kann.
Es gibt viele unterschiedliche Abschiedsrituale, aber nicht jedes ist für jeden „passend“. Und manche Rituale haben im Lauf der Zeit ihre Kraft verloren, sind zur wirkungslosen Routine erstarrt. Deswegen muss man individuell herausfinden, welches hilfreich und wohltuend für einen ist. Oder, man „erschafft“ sich selber ein neues Ritual …
Trauerfeier gestalten
Im Rahmen der Ausbildung von Sterbebegleitern gehört es auch dazu, sich mit dem eigenen Tod, der eigenen Sterblichkeit auseinander zu setzen. So kann dann eine Aufgabenstellung etwa lauten: Wie wünschen Sie sich die Gestaltung ihrer eigenen Trauerfeier? Abgesehen von den Schwierigkeiten und Hemmungen, die damit verbunden sind, über den eigenen Tod nachzudenken, wird man bald feststellen: So verschieden wir Menschen sind, so unterschiedlich sind auch die Vorstellungen, wie man sich eine Trauerfeier wünschen kann.
Für die einen steht das gesprochene Wort, für andere die musikalische Umrahmung, für wieder andere die Dekoration im Vordergrund. Mal hat die Darstellung und Würdigung der eigenen Person oberste Priorität. Mal ist der Blick zuerst auf gespendeten Trost für die Trauergäste und deren Möglichkeit sich bei der Trauerfeier aktiv zu beteiligen bzw. einzubringen gerichtet.


Kinder und Tod
Kinder bei der Beerdigung?
So oft wird die Frage gestellt, ob Kinder an einer Beerdigung teilnehmen sollten. Wir sagen: „Ja“.
Aber, wie ein Kind den Tod wahrnimmt und die Bestattung verarbeitet, hängt sehr von seinem Alter und vom Verhalten der Erwachsenen ab. Sicher ist eins, erschüttert ein Trauerfall die Familie, braucht ein Kind jeden Alters besondere Nähe und Geborgenheit.
Kinder haben das natürliche Bedürfnis, dass alles gut ist und sie geborgen sind. Wenn Erwachsene trauern, spürt ein Kind (auch das jüngste), dass etwas Wichtiges geschieht. Kinder verstehen den Tod nicht; doch sie spüren an der Reaktion der Menschen, dass die „heile Welt“ einen Riss bekommen hat. Sie spüren: Man kann Menschen verlieren.
Floristik
Es ist ein Brauch von alters her, dass Gräber mit Blumen geschmückt werden. Blumen und Pflanzen stehen als Sinnbild des ewigen Kreislaufs von Werden und Vergehen. So werden Blumen gerne benutzt, um das Grab zu verschönern, aber auch als ein stilles Zeichen des Gedenkens an einen lieben Menschen. Traditionell werden für Trauersträuße Blumen mit weißen Blütenblättern wie weiße Rosen, weiße Nelken oder weiße Lilien gewählt, da die Farbe Weiß in der Sprache der Blumen für Reinheit, aber auch für Tod steht. Blumen, als Beigabe ins Grab sind – als Ausdruck der Liebe über den Tod hinaus. Die Rose ist wohl die Blume, die traditionell immer als Blume der Liebe angesehen wird. Daher werden Särge oftmals mit Rosen geschmückt, Trauernde tragen Rosen in ihren Händen. Die Farbe der Rosen ist oft der Ausdruck der Vorliebe von den Verstorbenen.


Literatur
- Jorgos Canacakis: Deine Tränen haben die Farben des Regenbogens,, Mauren, 1. Aufl. 2013 (Ratgeber und Leitfäden für Trauernde gibt es in großer Zahl. Die Schriften von Canacakis haben „heilende Kraft“, auch in der Phase der Erstarrung oder des inneren Verbrennens.)
- Deborah Duda: Für dich da sein: wenn du stirbst, München 1989 (z.Zt. vergriffen und nur antiquarisch lieferbar)
- Constance Jones: Der Tod. Alles über Leben und Sterben, München Zürich 2000 (z.Zt. vergriffen und nur antiquarisch lieferbar)
- Elisabeth Kübler-Ross: Erfülltes Leben – Würdiges Sterben, Gütersloh, 2. Aufl. 2005
- Elisabeth Kübler-Ross: Kinder und Tod, München 2003
Musik
Musik kann uns auf eine Weise berühren und Ebenen in uns ansprechen, wie es Worte oft nicht vermögen. Sie kann unsere Gefühle zum Schwingen bringen, Freude, Hoffnung, aber ebenso auch Trauer wecken. Musik kann uns dabei helfen, unsere Gefühle klarer zu spüren und ihnen einen angemessenen Ausdruck zu geben. Deswegen hat sie in Krisensituationen, wie etwa in Zeiten des Abschieds, eine hervorragende Funktion.
Einer Abschiedsfeier ohne musikalische Begleitung fehlt ein wichtiges und hilfreiches Element. Nicht der Kopf, sondern das Herz und die Seele werden berührt. Bilder und Erinnerungen steigen auf.
War es früher zumeist die Orgel, gelegentlich auch der Kirchenchor, so ist seit einigen Jahren immer stärker das Bedürfnis nach einer Musik deutlich geworden, die noch enger mit der Person des/der Verstorbenen verbunden ist. Lieblingsstücke von der CD sind immer öfter zu hören.
Ein spezielles Adagio aus einer Sinfonie, das Abschiedslied von Grönemeyer für seine Frau oder ein meditatives Stück aus dem Bereich des modern Jazz: die Bandbreite der musikalischen Richtungen für Momente des Abschieds ist immer größer geworden. Auch Hardrock und Volksmusik werden zunehmend gewünscht.


Texte und Gebete
INDIANISCHES GEBET
Wenn ich nicht mehr da bin,
dann lasst mich los,
Lasst mich gehn,
Ich habe so viele Dinge zu tun und zu sehn
Weint nicht wenn ihr an mich denkt,Seid dankbar für die schönen Jahre,
Ich gab euch meine Freundschaft,
Ihr könnt nur erahnen
Welches Glück ihr mir gegeben habt.
Ich danke euch für die Liebe die ihr mir jeder erwiesen habt
Jetzt ist es Zeit ,allein zu reisen.
Während einiger Zeit werdet ihr leiden.
Die Zuversicht wird euch stärken und euch Trost bringen.
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